Die Jagd auf das Green Jacket: Das Masters

Photo by pocketwiley, CC BY 2.0
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Das Wimbledon des Golf-Sports. Die Legende unter den Turnieren. Der Traum eines jeden Golfers. Die Meisterprüfung für die Besten ihres Faches. Es gibt viele Beschreibungen für das Masters in Augusta. Das Masters ist eines der vier Majors, der größten und prestigeträchtigsten Golf-Turniere der Welt. Außer dem Masters zählen noch das U.S. Open, das Britisch Open (The Open Championship) und die PGA Championship dazu. Das Masters hat aber eine Sonderstellung unter diesen Turnieren eingenommen. Keine Golfkarriere ist wirklich vollendet, wenn der Masters-Titel fehlt.

Erstmalig wurde das Masters 1934 gespielt. Im Gegensatz zu den anderen Turnieren findet es immer am selben Ort statt. Der Augusta National Golf Club in Augusta, Georgia, ist seit über 70 Jahren verlässlicher Ausrichter dieses Turniers der Extraklasse. Der Finaltag soll immer am zweiten Sonntag im April stattfinden. Das liegt aber nur bedingt in den Händen des Veranstalters, denn das Wetter sorgt alle paar Jahre für Verzögerungen im Ablauf.
Neben viel Preisgeld und einer Goldmedaille, erhält der Sieger des Masters die begehrteste Auszeichnung der Golfwelt: das Green Jacket. Die grüne Anzugjacke ist ein Statussymbol und wird seit 1949 verliehen. Traditionell bekommt der Sieger das Sakko vom Vorjahressieger übergezogen. 1966 kam es dabei zu Verwirrung bei der Preisverleihung, denn der Sieger des Vorjahres, Jack Nicklaus, gewann auch im Folgejahr das Turnier. Er löste das Problem aber sehr charmant, indem er sich die Jacke einfach selber anzog.

Seit diesem Fauxpas wurde eine neue Regelung bei Wiederholungs-Siegern getroffen. Im Fall eines Doppelerfolges übernimmt der Clubvorsitzende die Aufgabe des Anziehens. Das Green Jacket darf der Sieger ein Jahr tragen und sich damit in der Öffentlichkeit zeigen. Anschließend wird es im Clubhaus in Augusta verwahrt. Aktuell trauen die meisten Experten Dustin Johnson den Sieg in diesem Jahr zu. Vorjahressieger Sergio Garcia hingegen haben nur wenige Fachleute auf dem Zettel.

Die drei anderen Majors sind Qualifikationsturniere. Dort kann mitmachen, wer die strengen Anforderungen der Qualifikation über die gesamte Saison erfüllt. Im Gegensatz dazu wird man zum Masters eingeladen. Natürlich gibt es auch hier formale Kriterien, denn die Gastgeber wollen nur die besten Spieler beim Turnier dabeihaben. Die Einladung bekommen im ersten Schritt alle ehemaligen Sieger. Sie dürfen automatisch lebenslang am Masters teilnehmen. Zusätzlich haben die ehemaligen Sieger ein Startrecht für die anderen drei Masters-Turniere und die PGA Tour, das für fünf Jahre gilt. So wird die herausragende Stellung des Masters noch einmal betont.

Photo by Dan Perry via Flickr, CC BY 2.0

Zwei Jahre vor dem ersten Masters-Turnier wurde 1932 der Kurs im Augusta National Golf Club eröffnet. Die berühmteste und zugleich berüchtigtste Stelle auf diesem Kurs sind die Löcher 11, 12 und 13. Sie liegen in einer malerisch schönen Ecke des Platzes und ergeben zusammen die sogenannte Amen Corner. Namensgeber für die Stelle war der Reporter Herbert Warren Wind. Er beschrieb die drei Löcher 1958 in einem Artikel das erste Mal unter diesem Namen. Besonders tückisch ist an diesen Löchern das Zusammenspiel von Wind und Wasser. Der clubeigene Fluss Rae’s Creek fließt durch alle drei Bahnen und hat schon manchen Profi den einen oder anderen Ball gekostet. Erschwert wird das Spiel zusätzlich von der Topografie der Ecke. Durch Bäume und Hügel kommt es häufig zu nicht vorhersehbaren Winden, die die Bälle gerne mal quer durch die Gegend wehen.

Am besten kamen bisher die Golfer Tiger Woods und Jordan Spieth mit dem Platz zurecht. Woods stellte 1997 den Masters-Platzrekord mit einer Schlagzahl von 270 auf. Dieser wurde 2015 von Spieth abgelöst. Wohl unnötig zu erwähnen, ist, dass beide das Masters damit gewannen.