Diese Sport-Asse spielen Golf

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Golf ist nicht nur ein Profisport, sondern auch eine entspannende Freizeitbeschäftigung. Erstaunlich viele Sport-Promis zieht es nebenher aufs Grün, denn hier finden sie ein gutes Stück zu sich selbst. Wir stellen Ihnen diejenigen VIPs vor, die einfach nicht die Hände vom Schläger lassen können.

Wladimir Klitschko
Wer hätte das gedacht? Der ehemalige Boxweltmeister im Schwergewicht Wladimir Klitschko ist ein begeisterter Golfer, bei verschiedenen ProAms gesellte er sich an die Seite unseres berühmten Golfexperten Bernhard Langer. Der jüngere Bruder von Vitali Klitschko beendete seine 21-jährige Boxer-Karriere im Jahr 2017, sein Kampfname lautete „Dr. Steelhammer“. Auch im Golfen beweist er einen kräftigen Schlag, allerdings nicht ganz so zielgenau wie im Ring. Zu einer zweiten Profi-Karriere wird es also nicht reichen, aber das strebt der Ukrainer wahrscheinlich auch gar nicht an. Wie vielen anderen Golfern geht es ihm hauptsächlich darum, sich ein wenig mit anderen zu messen und dabei einfach seine Freude zu haben. Medaillen hat er ja bereits genug im Schrank.

Jamie Staples
Golf gehört auch zum Repertoire einiger Poker-Superstars. Einige berühmte Persönlichkeiten wie Daniel Negreanu oder Phil Ivey lassen sich öfter mal auf den internationalen Greens blicken. Jamie Staples, ein erfolgreicher Poker-Streamer, konzentrierte sich nach seiner Universitätskarriere sogar recht stark aufs Golfen und mietete sich als Amateur auf einigen Golfplätzen ein. Andere bekannte Gesichter der Pokergemeinschaft besitzen ebenfalls eine enge Verbindung zum Golfsport, deshalb erscheint es kaum verwunderlich, dass Golf-Turniere häufig als wichtiges Begleitprogramm großer Poker-Events angeboten werden.

Jens Weißflog
Jens Weißflog ist eine wahre Ski-Legende, er holte sich dreimal olympisches Gold und gewann dreimal die Skisprung-Weltmeisterschaft. Hat es jemals einen deutschen Sportler gegeben, der ihn in seinem Metier übertraf? Leider ist die große Karriere längst beendet, im Jahr 1996 hängte er nach dem vierten Sieg bei der Vierschanzentournee die Skier an den Nagel. Doch Jens Weißflog hat seine zweite Leidenschaft nie verborgen: Es gibt zahlreiche Fotos von ihm im Netz, wo er frohen Mutes den Golfschläger schwingt. Außerdem richtet er regelmäßig das Jens Weißflog Golf- und Pokerturnier aus, ein Event im Erzgebirge, das großen Zuspruch findet. Auch hier lässt sich wieder die Verbindung der beiden Sportarten sehen.

Oliver Bierhoff
Vielleicht klingeln dem einen oder anderen gestandenen Fußballfan noch die folgenden Worte von Berti Vogts in den Ohren: „Meine Frau hat mir gesagt, nimm den Oliver mit, er wird es dir danken. Das hat er getan“. Damals gelang es dem noch jungen Fußballspieler, gleich zwei Tore im EM-Finale gegen Tschechien zu versenken und damit seine Mannschaft zum Sieg zu führen. Das geschah am 30. Juni 1996, doch seitdem ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Heute ist „der Oliver“ schon ein wenig älter, Manager der deutschen Nationalmannschaft und passionierter Golfer. Seine starken Kopfbälle werden wir auf dem Golfplatz sicher nicht mehr zu Gesicht bekommen, alternativ verdingte er sich dieses Jahr bei den US-Masters als Taschenträger für Martin Kaymer.

Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer war jahrzehntelang der personifizierte deutsche Fußball, zwischen 1965 und 1983 glänzte er als wahres Ausnahmetalent auf dem Rasen. Danach betätigte er sich als Sportfunktionär, diente als Werbeträger und schrieb Kolumnen bei der Bildzeitung. 2016 zog er sich aus mehreren Bereichen gleichzeitig zurück, weil er mit damals 71 Jahren das Leben endlich ruhiger angehen wollte. Auf dem Golfplatz lässt er sich allerdings noch immer hin und wieder blicken, sein erklärter Lieblingsparcours liegt im bayerischen Kurort Bad Griesbach. Zum Spiel erscheint er normalerweise nicht im Auto, sondern er schwebt aus der Luft im Hubschrauber heran: Gewisse Star-Allüren lassen sich nicht verleugnen.

Rafael Nadal
Auch aktive Weltklasse-Sportler lassen sich mit dem Schläger in der Hand blicken: Der Weltranglistenerste im Tennis, Rafael Nadal, gehört dazu. Er ist mit dem Berufsgolfer Sergio Garcia eng befreundet, beide Männer stammen aus Spanien. Nadal macht sich beim Golfen sogar richtig gut, eine zweite Karriere scheint er allerdings trotzdem nicht anzustreben. Nach 17 Grand-Slam-Titeln und vier Davis-Cup-Erfolgen mit der spanischen Mannschaft bleiben ohnehin kaum noch Wünsche offen, sollte man meinen. Ganz nebenbei war er Weltsportler des Jahres 2010 – dafür hat er das Golfen gar nicht gebraucht. Aber wer weiß, vielleicht wird es in fortgeschrittenen Jahren eine Neuausrichtung geben, denn der Golfschläger bleibt ihm auch über den großen Tenniszirkus hinaus erhalten.

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Michael Stich
Zum Schluss kommt noch ein Alt-Tennisspieler zur Sprache, der in den Hochzeiten Boris Beckers in den 80er und 90er Jahren auf dem Platz stand und mit dem damals noch blutjungen Rotschopf zahlreiche Doppel absolvierte. 1992 gewannen die beiden Deutschen sogar gemeinsam die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen: ein unvergesslicher Moment für zwei Ausnahmetalente, die oft auch in Konkurrenz zueinander standen. Nachdem Stich im Jahr 1997 das Wimbledon-Halbfinale verlor, packte er nach eigener Aussage ganze fünf Jahre lang keinen Tennisschläger mehr an. Wahrscheinlich war ihm in dieser Zeit der Golfschläger ein wahrer Trost.

Golf ist ein angenehmer Ausgleichssport, der bis ins hohe Alter trägt. Wenn das Fußballspiel irgendwann einfach zu ruppig erscheint, die Skipiste zu luftig und der Tenniscourt zu schnell, dann bleibt der Golfparcours als Ort der Entspannung und Konzentration übrig. Junge Sport-Asse, die es frühzeitig aufs Grün zieht, haben genügend Zeit, ganz viel Erfahrung zu sammeln, um später zu den erfolgreichsten Senioren auf dem Platz zu zählen.