Zwei Jahre nach PGA-Regelung: Sportwetten im Golf werden salonfähig!

Seit rund zwei Jahren ist es offiziell gestattet, Wetten auf die PGA-Tour abzugeben. Aufgrund der hohen Nachfrage war die logische Folge bereits zuvor abzusehen: Viele neue Wettanbieter haben Golf ins Programm genommen. Welches Fazit nach dieser Zeit gezogen werden kann und warum es lange verpönt war, Wetten auf Golf-Matches zu platzieren, erfahren Sie in diesem Artikel!

Sportwetten und Golf: Ein zweischneidiges Schwert

Sportwetten sind keinesfalls eine neumodische Erscheinung. Bereits die alten Griechen sollen bei den frühen Olympischen Spielen Wetten platziert haben. Selbst Pferdewetten werden in Deutschland seit über 200 Jahren professionell angeboten. Wie also kommt es, dass beim Golf erst im 21. Jahrhundert eine Akzeptanz gegenüber Sportwetten geschaffen werden konnte? An der Popularität kann es nicht liegen, schließlich werden die großen Events in nahezu jedem Land der Erde übertragen.

Der Grund für die lange Ablehnung gegenüber Sportwetten liegt vor allem im Sport an sich. Hierbei spielt vor allem die Außenwahrnehmung eine große Rolle. Während Sportwetten und Fußball aufgrund der vielen, offen zur Schau gestellten Emotionen wie Topf und Deckel zusammenpassen, war nach den Köpfen vieler eine Wettabgabe im Golf undenkbar. Hier soll es um den Sport an sich gehen, die Zuschauerschaft nicht durch externe Anbieter zum Wetten animiert werden, denn dies würde der Stimmung nicht gerecht werden.

Im Laufe der Zeit wurde der Druck jedoch immer größer, auch die PGA-Tour konnte ihm letztendlich nicht mehr standhalten. Immer häufiger wurde gefordert, dass nun auch auf offiziellem Wege Wetten auf die besagten Events platziert werden dürfen. Damit eröffnet sich ein neuer Markt für viele Buchmacher.

Wetten bei vielen Golfern verpönt

Für eine lange Zeit war es überhaupt nicht gern gesehen, wenn Außenstehende eine Wette auf Events beim Golf platzieren. Dies wurde vor allem damit begründet, dass Golf ausschließlich dem Spaß dienen sollte. Durch die Einbindung von Sportwetten könnte sich dies allerdings schlagartig ändern. Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Fans würde bei einer abgegebenen Wette für eine Atmosphäre sorgen, die der Golf lange nicht haben wollte.

Nachdem Sportwetten mittlerweile in nahezu jedem Sport gang und gäbe sind, konnte sich auch die PGA-Tour dazu überwinden, die eigenen Werte in diese Richtung anzupassen. Zwar waren auch zuvor Wetten bei entsprechenden Veranstaltungen möglich, der offizielle Rahmen war hierbei jedoch relativ eng geschnürt. Die Entscheidung, Wetten nun auch vollkommen regelkonform anbieten zu können, brachte einen großen Zulauf am Markt der Buchmacher und somit auch den erwarteten Erfolg.

Bei diesen Events wird gleich doppelt abkassiert!

Zukünftig sind es also nicht mehr nur die Athleten selbst, die finanziell von den Events im Golf profitieren können. Schließlich ist es jetzt für viele Buchmacher zum Standard geworden, Wetten auf die Sportart der Reichen und Schönen anzubieten. Wer eine der Chancen nutzt und einen Tipp platziert, kann somit - ohne den Schläger schwingen zu müssen - einiges an Geld gewinnen. Zwar fallen die Gewinne hier nur selten so hoch aus wie die Preisgelder bei den großen Turnieren, dennoch ist die Wettabgabe für Golffans in Zukunft eine willkommene Abwechslung.

Ein besonders hohes Preisgeld wird es auch Ende September wieder geben, wenn sich die Profis in Arkansas bei der Walmart NW Championship messen. Über 2 Millionen Dollar warten hier bereits darauf, ausgeschüttet zu werden. Wer sich zufällig im verspäteten Sommerurlaub in den USA befindet, kann dem Event für gerade einmal 10 Dollar (Tagesticket) beiwohnen. Übrigens: Die Titelverteidigerin ist niemand geringeres als Nasa Hataoka. Die junge Japanerin machte in letzter Zeit immer wieder auf sich aufmerksam und konnte bereits einige Siege bei der LPGA-Tour feiern. Schon im April dieses Jahres klingelten bei ihr ordentlich die Kassen: über 200.000 Dollar Preisgeld konnte sie in diesem Monat abkassieren.

LPGA: Hier kommt einiges auf uns zu!

Allgemein ist der Terminkalender im letzten Abschnitt des Jahres eher mit Events der Damen belegt. Nachdem sich die PGA-Tour in diesem Jahr dem Ende neigt, erhält das weibliche Pendant nun uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Denn nach dem Tourstopp im September geht es bereits Anfang Oktober in Kalifornien weiter. Das Preisgeld liegt hier bei insgesamt etwa 1,8 Millionen Dollar, Titelverteidigerin ist die finnische Athletin Matilda Castren. Ihr Gewinn war jedoch alles andere als erwartet: Castren machte erst den 15. Tour-Stop in ihrer Karriere, als sie den ersten Platz und somit auch ordentlich Preisgeld in Kalifornien erringen konnte. Eine Titelverteidigung scheint daher eher unwahrscheinlich zu sein.

Anschließend geht die LPGA-Tour in Asien weiter. Neben China stehen im Oktober und November auch Korea, Taiwan und Japan auf dem Reiseplan der Athletinnen. Zum Ende der Saison finden nochmals zwei Events in Florida statt. Hier dürfte es trotz der winterlichen Jahreszeit keine Probleme mit zu niedrigen Temperaturen geben. Bis dahin wird sich mit Sicherheit auch eine wichtige Frage beantwortet haben: Wie hoch ist die Aufmerksamkeit beim Golf der Frauen? Schon jetzt blinzeln gespannte Augen immer wieder auf die Ergebnisse der TV-Quoten, um sich ein ungefähres Bild von der aktuellen Lage machen zu können. Fest steht allerdings, dass der Golfsport im Allgemeinen in den vergangenen Jahren einen ordentlichen Zulauf verbuchen konnte, inwiefern sich dieser auch bei den Damen bemerkbar macht, bleibt abzuwarten.

Sportwetten beflügeln den Golfsport

In Deutschland sind knapp 700.000 Personen Mitglied beim DGV. Da nicht jeder Golfer auch tatsächlich über eine Mitgliedschaft beim bundesweiten Verband verfügt, könnte die Zahl der Fans für diesen Sport in Deutschland bereits an der 1-Millionen-Marke kratzen - oder sogar schon weit darüber liegen. Der Fakt, dass beim Golf in Zukunft Sportwetten ohne Einschränkungen angeboten werden können, wird sicherlich zusätzlich einen Beitrag dazu leisten, dem Sport an sich mehr Aufmerksamkeit gewähren zu können. Verdient hätte er es allemal.

Schließlich tummeln sich auf den Webseiten von Online-Buchmachern etliche Wett-Fans, die zuvor womöglich noch nie Berührungspunkte mit dem Golfen hatten. Bei der Abgabe eines Wettscheins und dem anschließenden Beobachten des Events über den TV können somit neue Sympathien aufgebaut werden, die ohne eine Abgabe einer Wette auf Golf möglicherweise nie geweckt worden wären. Interessierten Fans spielt hierbei in die Karten, dass vor allem der Pay-TV-Sender Sky ein breites Angebot von Golf auffahren kann. Es ist also problemlos möglich, die gewünschten Events live und in Farbe verfolgen zu können.